Rechenschwäche: Warum Pauken bei Dyskalkulie nichts bringt

Rechenschwäche: Warum Pauken bei Dyskalkulie nichts bringt

„Mathe ist einfach nur doof!“, findet der 8-jährige Jonas. Wie er verzweifeln tagtäglich viele Kinder an den Mathematikaufgaben, nicht selten bedeutet das auch für die Eltern Dauerstress. „Ist mein Kind zu dumm zum Rechnen? Hat mein Kind vielleicht eine Rechenschwäche? Oder ist es einfach nur faul?“ – diese und ähnliche Fragen hört Diplom-Pädagogin Esther Borggrefe häufig. In ihrem Institut für Lernförderung und Kommunikation (ILK Sankt Augustin und Bad Honnef) verhilft Borggrefe seit nunmehr acht Jahren Kindern, die unter Rechenschwäche beziehungsweise Dyskalkulie leiden, zu einem besseren Verständnis im Umgang mit Zahlen. Die Diplom-Pädagogin beantwortete Fragen zu der Thematik in einem Interview.
Frau Borggrefe, wie unterscheidet man zwischen möglicherweise vorübergehenden Schwierigkeiten in Mathematik und einer ernst zu nehmenden Rechenschwäche?
Borggrefe: „Es gibt Hinweise auf das Vorliegen einer Rechenschwäche. Die Rechenschwierigkeiten, die bei rechenschwachen Kindern auftreten, können verschiedenartig sein: Sie schreiben Ziffern seitenverkehrt, verwechseln Rechenarten, haben Schwierigkeiten, Zahlen in die richtige Reihenfolge zu bringen, haben Probleme, rückwärts zu zählen, lösen Aufgaben zählend oder sind unfähig, das Einmaleins befriedigend zu lernen. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Symptome, die im Umgang mit Zahlen und beim Rechnen erkennbar sind. Es ist jedoch grundsätzlich so, dass diese Probleme gehäuft auftreten und in ihrer Hartnäckigkeit und ihrer Kombination als Hinweise auf das Vorliegen einer Rechenschwäche ernst genommen werden sollten.“
Diagnose: Dyskalkulie – Was bedeutet das?
Borggrefe: „Nicht jedes Kind, das schlecht rechnet, hat eine Rechenschwäche. VonDyskalkulie spricht man, wenn die Rechenleistung eines Kindes eindeutig unterhalb des Niveaus liegt, das aufgrund des Alters und der allgemeinen Intelligenz zu erwarten ist. Prinzipiell bezeichnet man mit Dyskalkulie die Beeinträchtigung grundlegender Rechenfertigkeiten wie ich sie eben beispielhaft genannt habe. Die Diagnose Dyskalkulie wird nicht leichtfertig gestellt, sondern basiert auf wissenschaftlich anerkannten Testverfahren. Nur durch eine individuelle und objektive Beurteilung der Leistungen der Kinder mit Rechenschwierigkeiten ist auch eine auf die jeweilige Einzelproblematik aufbauende Förderung möglich.“
Stichwort: Förderung – Genügt es nicht, wenn Eltern mit ihren Kindern einfach mehr üben?
Borggrefe: „Hier liegt ein fatales Missverständnis vor: Auf der Suche nach einer Lösung glauben manche Eltern, man müsse einfach nur das häusliche Üben verstärken oder zur Nachhilfe gehen. Manche Lehrer empfehlen sogar: Mehr üben! Liegt eindeutig eine Rechenschwäche vor, ist es jedoch sogar eher kontraproduktiv, das häusliche Üben zu verstärken.“
Wieso bringt es nichts, das Lernpensum zu erhöhen?
Borggrefe: „Dadurch verfestigen sich bloß die falschen Rechenstrategien. Kinder mit Lernschwierigkeiten in Mathematik haben andere Denkwege und Lösungsstrategien als Kinder ohne Schwierigkeiten in diesem Bereich. Diese Wege führen aber häufig in eine Sackgasse beziehungsweise zu falschen Ergebnissen. Es ist daher wichtig, ihnen bei der Entwicklung eines mathematischen Verständnisses zu helfen und ihnen effiziente Rechenstrategien aufzuzeigen. Stures Pauken ist bloße Zeitverschwendung und Zeit ist genau das, was Kinder mit Rechenschwäche nicht verlieren dürfen. Je eher gezielte Fördermaßnahmen und qualifizierte Trainings durchgeführt werden können, umso eher bekommen die Kinder wieder Anschluss an den regulären Unterricht.“
Bis dahin ist es aber ein langer Weg?
Borggrefe: „Das ist ganz unterschiedlich.. Je weniger sich falsche Rechenstrategien verfestigt haben, umso leichter ist es, Kindern zu einem besseren Zahlenverständnis zu verhelfen. Wichtig ist auch, nach und nach das Selbstbewusstsein der betroffenen Schüler wieder aufzubauen. Alle Maßnahmen, die ich in meinem Institut anwende, sollen schließlich nicht nur zu besseren Noten führen, sondern gleichzeitig auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken.“

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