Was heißt ADHS eigentlich?

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität. Man verwendet den Begriff für eine Verhaltensstörung, die bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen vertreten ist.

Menschen mit ADHS können sich nur schlecht konzentrieren, sie sind sehr impulsiv und besitzen eine starke körperliche Unruhe. Das heißt: sie sind hyperaktiv.

ADHS

Gibt es einen Unterschied zwischen ADHS und ADS?

Es gibt Kinder, die unter einem Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) leiden, aber äußerlich sehr ruhig sind. Meist werden sie von ihrer Umwelt als Träumer wahrgenommen. Häufig sind es Mädchen, die, wegen der fehlenden Hyperaktivität, selten auffallen und bei denen die Störung häufig sehr spät diagnostiziert wird.

Welche Ursachen hat ADHS bzw. ADS?

ADHS bzw. ADS kann verschiedene Ursachen haben. Meist sorgt eine Kombination aus biochemischen Prozessen, äußere Einflüssen und dem sozialen Umfeld für mehr oder weniger ausgeprägte Symptome.

Haben Kinder eine ererbte eine Veranlagung zu ADHS/ADS, kann häufiger Medienkonsum sowie mangelnde Bewegung die Symptome noch verstärken. Auch wenn die Störung zunächst nicht erkannt wird oder die Eltern sich nicht genug mit dem Thema auseinandergesetzt haben (siehe ADHS-Elterntraining), kann das die Störung noch begünstigen.

Ursachen auf neuronaler Ebene

In verschiedenen Studien fanden Wissenschaftler heraus, dass Kinder mit ADHS Veränderungen im Neurotransmittersystems des Gehirns aufweisen. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die zwischen Hirnzellen eine Verbindung herstellen.

Die Störung betrifft vor allem die Neurotransmitter Noradrenalin (Stresshormon) und Dopamin (Glückshormon). Was im Detail im System von Menschen mit ADHS anders läuft, ist derzeit noch umstritten.

Es scheint jedoch so, dass in den frontalen Gehirnbereichen und auch in Regionen, die für Belohnung und Motivation zuständig sind, biochemische Störungen auftreten. Was dazu führt, dass das Belohnungszentrum im Gehirn nicht mehr so funktioniert, wie es sollte.

Psychosoziale Faktoren

Der Verlauf von der Störung kann durch Einflüsse in der Familie oder in der Schule stark beeinflusst werden. Haben die Eltern des betroffenen Kindes selbst psychische Probleme eventuell sogar ADHS, gibt es häufig Streit in der Familie oder leidet das Kind unter schulischem Stress, können sich die Symptome mal mehr oder weniger stark bemerkbar machen.

Eine beengte Wohnsituation, finanzielle Probleme, Inkonsequenz in der Erziehung und häufige Kritik wie auch Bestrafungen verschärfen die Symptome oft zusätzlich.

ADHS-Diagnose

Grundlage für eine sinnvolle Therapie bei Kindern wie auch Erwachsenen ist eine gesicherte Diagnose. Für die Diagnose gibt es heute zwei diagnostische Systeme ICD-10 und DSM-IV. Die ADHS-Diagnostik auf sollte nur von einem Arzt durchgeführt werden, der sich auf diese Systeme spezialisiert hat.

Mit einbezogen werden hierbei auch die Anamnese von Familienmitgliedern, die körperliche und neurologische Diagnostik, der Entwicklungsstatus, die Prüfung des Seh- und Hörvermögens sowie Leistungs- und Konzentrationstest aber auch die Testung auf Teilleistungsschwächen wie Legasthenie oder Dyskalkulie die häufig in Kombination mit ADHS auftreten.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen wollen, könne Sie sich eingehend auf den Seiten des ADHS Deutschland e.V. informieren.

ADHS-Therapie

Es gibt verschiedene Ansätze bei der Therapie. Im ILS setzen wir auf eine Kombination von ADHS-Training für Eltern, um eine gewisse Sensibilität für das Thema zu schaffen, und individuellen ADHS-Training für das Kind.

Beratung für Eltern von Kindern mit ADHS bzw. ADS

Selbstverständlich berate ich Sie telefonisch zu allen Fragen rund um das Thema Aufmerksamkeitsstörung mit und ohne Hyperaktivität.

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